25. Oktober 1999 / 21 Uhr


ENVER IZMAILOV - Solo Gitarre
(Tatar / Uzbekistan / Ukraine)
Enver Izmailov

Durch beidhändiges Hammering on macht er die Gitarre zu einem neuen Instrument, das dem Cembalo in den polyphonen Entfaltungsmöglichkeiten kaum mehr nachsteht. Izmailovs Ausschweifungen durch Barockzitate, slawische Folklore und Geräuschexzesse sind, technisch wie künstlerisch, reine Magie und glänzend aufgehoben.
Jazz Podium

Gitarrist und Komponist, geboren 1955 in Fergana / Uzbekistan
Enver ist Tatare, geboren und aufgewachsen in Uzbekistan, wohin Stalins Schergen seine Eltern nach dem Krieg deponiert hatten. Dort lernte er - erst im Kampf mit dem Fagott, später an der Gitarre, zwei Kulturen und zwei musikalische Stile kennen: Die usbekische und die tatarische. Auf beide greift er in seiner Musik zurück, in der er auch verschiedene Elemente der orientalischen, indischen und Balkan Musik verbindet.

Seine faszinierende 10-Fingertechnik (Tapping) auf der Gitarre, die er mit Verzicht auf jegliche Effekte spielt, unterscheidet sich wesentlich von den bekanntesten Beispielen und trägt eine unikale Qualität.

Als junger Musiker spielt er Gitarre auf Hochzeiten und in verschiedenen Rock-Gruppen, u.a. mit "Sato", mit der er in Tashkent zwei LP´s aufnahm: "Efsane / Legend " (1986 Melodia) und "Give Your Love For A Friend In A Circle" (1987 Melodia).

1989 kehrt er zurück auf die Krim (Ukraine), der Heimat seiner Vorfahren. Trotz des Umzugs macht er 1990 in Tashkent seinen Abschluß als Leiter und Dirigent von Folklore Ensembles.

Seit 1990 nahm er an zahlreichen internationalen Festivals in den USA, Deutschland, Holland, Finnland, Norwegen, Schweden, Belgien, Dänemark, Italien, Estland, Rußland, Moldawien, Türkei etc. teil. Auch hat er verschiedene Radio- und Fernsehaufnahmen und unterschiedliche Projekte und Produktionen.

Izmailov unterrichtet in mehreren europäischen Hochschulen und gibt Workshops in der Tapping-Technik der Gitarre.

1995 gewinnt er den First European International Guitarist Competition in der Schweiz.

1998 spielte er in dem für die Leipziger Jazztage speziell gestalteten Projekt Black Sea mit Tavitian, Vapirov, Volkov und Yankoulov.

Momentan arbeitet er mit seinen eigenen Trio mit Rustem Bari (Percussion) und Narket Ramazanov (Sax, Flute, Clarinet).

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